20. Juli 2020 Thema: Allgemein, Fraktion Von iwestermann
Für die Wickeder SPD ist das sportliche Angebot im Ort ein Herzensthema, denn Sport und Bewegung halten jede Altersgruppe gesund und fit und sind ein Attraktivitätsfaktor für die Gemeinde. Eine Erweiterung des sportlichen Angebots in Wickede war der Wunsch vieler Jugendlicher beim vom damaligen Streetworker Frank Hake organisierten „Politischen Frühling“ im Frühjahr 2018. Auf dem Sportplatz neben der Gerken-Sporthalle soll nach Vorstellungen vieler Jugendlicher ein kombinierter Fuß- und Basketballplatz mit Sportboden aus Gummigranulat entstehen, der im Gegensatz zu den aktuellen und wenig zeitgemäßen kleinen Ascheplätzen auch bei fast jedem Wetter bespielbar ist. Eine entsprechende Größe und eine Rundumbande würden auch Turniere ermöglichen, Basketball kann auf dem aktuellen Platz mangels Körben eh nicht gespielt werden. Auch die Nutzung für mehr Sportarten wie Handball wäre bei entsprechend eingezeichneten Linien möglich. Aktuell sind die Möglichkeiten auf den beiden kleinen Ascheplätzen sogar noch schlechter als in den Vorjahren, wurde doch auf einem Platz eines der Fußballtore seitens der Gemeinde dauerhaft abgebaut, was ein Fußballspiel mit zwei Mannschaften ungleich schwieriger macht.
Obwohl sich der Rat zeitnah mit dem Thema befasste, ist bisher in der Umsetzung des Wunsches nichts konkretes passiert, zuletzt aufgrund der Finanzierungssituation und den Unklarheiten infolge der Corona-Krise. „Wir dürfen die Jugendlichen nicht wie beim Unterstand an der Ruhr über Jahre hängen lassen, sie wünschen sich Ergebnisse. Jahrelange Verzögerungen sorgen eher für sinkendes Interesse an der Politik bei unseren Jugendlichen“ erklärt Bürgermeisterkandidatin Inga Westermann.
In der vergangenen Wochen wurde vom Bund und vom NRW-Kommunal- und Bauministerium ein Sonderinvestitionsprogramm zur Förderung der Sportinfrastruktur für 2020 und 21 vorgestellt. Neben energetischen und Renovierungsmaßnahmen wird auch die Investition in neue Sportstätten gefördert. Ministerin Scharrenbach wird auf der Seite des Ministeriums entsprechend zitiert: „Vorrang in der Förderung haben Maßnahmen, die besonders vielen Menschen einen Zugang zur sportlichen Betätigung ermöglichen und/oder quartiersbezogene niederschwellige Angebote mit großer Reichweite für Kinder und Jugendliche zum Inhalt haben, zum Beispiel Parcouring, Dirtbike, PumpTrack, Kleinspielfelder, Basketballfelder oder Ähnliches“. Ein Antrag auf Umsetzung durch die Gemeinde Wickede dürfte also gute Chancen haben, da das Feld zu einem Vorrangprojekt gehören würde. Wäre das Förderprogramm früher gekommen, wäre auch eine Förderung des Bikeparks darüber wohl möglich gewesen und so die gemeindliche Finanzlast verringert worden.
Für Maßnahmen im Jahr 2020 beträgt der Förderanteil sogar 100 % (75 % Bund, 25 % Land), das heißt die Gemeinde müsste keinen Eigenanteil leisten, 2021 wären es noch 90 % (75 % Bund, 15% Land, 10 % Gemeinde). Die erwarteten Kosten für den Platz liegen laut Gemeinde bei etwa 80.000 €. Die SPD wird sich dafür einsetzen, dass das Thema in der nächsten Sitzungswelle des Rates auf den Tisch kommt, damit eine Umsetzung so bald wie möglich erfolgen kann und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine modernisierte Sportmöglichkeit mehr vor Ort haben.
Text: Julian Bräker, Foto: Veronika Steur